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21. Oktober 2011, 18:07

Die Logistiktruppe in der Garnison Stade


Gliederung/Inhalt


Bataillonswappen

Historischer Rückblick
Neuanfang 1956
Quartiermeister, Feldzeuger und Versorger

Versorgungsbataillon 76

Versorgungsbataillon 3

Nachschubbataillon 3

Die selbständigen Kompanien
Nachschubkompanie 3
Nachschubkompanie 70
Instandsezungskompanie 70

Patenschaften, Veranstaltungen

Hilfeleistungen

Umgliederungen

Erläuterungen

Redakteur




21. Oktober 2011, 18:06

Das Bataillonswappen

Das Wappen des VersBtl 76 wurde unter OTL Kather 1966/67, ursprünglich als Anstecknadel eingeführt. Es zeigte eine "emsige" Biene in Draufsicht auf gelbem Grund mit der Inschrift VersBtl 76. Dieses Wappen wurde dann in vergrößerter Form als Brustabzeichen getragen und auch auf den Fahrzeugen des Btl geführt. Mit Umbenennung und Umgliederung von der Versorgungseinheit der Brigade zum Nachschubbataillon der Division wurde auch das Wappen der neuen Situation angepasst. Oben auf dem Wappenschild stand der Name, Nachschubbataillon 3, darunter das Divisionswappen, die gekreuzten Pferdeköpfe auf rotem Grund, darunter auf weißem Grund die Biene, nun allerdings wohl aus Platzgründen im Anflug und darunter die blaue Waffenfarbe der Versorger/Quartiermeister. Dieses Wappen wurde auch im Rahmen einer Patenschaft zwischen dem 41. Treinenbataljon der niederländischen Streitkräfte in Seedorf und dem Nachschubbataillon 3 von den Niederländern übernommen. Zu den Farben der Truppenteile, auf den Ärmelabzeichen und taktischen Zeichen auf den Fahrzeugen noch eine kleine Anmerkung.

Schon seit der Zeit Friedrichs des Großen haben die Farben eine gewisse Reihenfolge, man konnte am Portepee erkennen zu welcher Compagnie, oder Bataille sein Träger gehörte. Um den "Langen Kerls" die Reihenfolge einzuprägen, gab es als Eselsbrücke den folgenden Satz:
"Wir rauchen gern billig grüne Sorte"
Umgesetzt heißt das:

Weiß, rot , gelb, blau, grün, schwarz.

Ein Beispiel: Das Verbandsabzeichen der 3. PzDiv hatte eine weiße Umrandung mit eingewebtem schwarzen Faden. Das waren die DivTruppen. Die Brig 7, die erste in der Division, hatte eine weiße, die Brig 8, die zweite, eine rote und die Brig 9 eine gelbe. So konnte man sofort erkennen, woher der Träger kam. 11 Division, roter Rand, also Brig 32
Diese Reihenfolge findet man auf den TÜV-Plaketten wieder, die Imker kennzeichnen ihre Königinnen mit kleinen Plättchen, um erkennen zu können, wie alt die Dame ist, kurz, die Reihnfolge ist fester Bestandteil geworden.

Redakteur




21. Oktober 2011, 18:06

Die Versorger

"Der Train ist blau und hochgeehrt,
weil er zum Sieg die Karre fährt"

Impedimentum, das Hindernis, nannten die Römer den ihren Heeren folgenden Troß mit vollem Rechte, denn nichts raubt in der That der operierenden Armee in höherem Grade die freie Beweglichkeit, als das aus den Kolonnen und Bagagen, aus Wagen, Karren und Packtieren aller Art zusammengesetzte Anhängsel - ein notwendiges Übel, dessen Nachteilen man bereits frühzeitig die Spitze abzubrechen suchte, indem man dem Troß des Heeres eine völlig militärische Gliederung und Schulung gab, nur gewandte und zuverlässige Soldaten zu diesem Dienste verwandte, und diese vollständig kriegerisch mit Waffen ausrüstete. In Preußen war es zuerst Friedrich der Große, welcher Ordnung in das Heeresfuhrwesen brachte, ihm eine administrative Gliederung gab und es dadurch beweglicher und leistungsfähiger machte.

Entnommen: Hanns von Zobeltitz. Das Buch vom Deutschen Heere, zweite Auflage, Potsdam, April 1890, Verlag von Velhagen & Klasing 1891; Reprint Archiv Verlag Braunschweig.

Redakteur




21. Oktober 2011, 18:05

Formationsgeschichte der Stader Truppenteile

Die Logistiktruppen des Heeres

Die Nachschubtruppe hat die Aufgabe die Versorgung aller Truppen des Heeres durch Bereitstellung, Lagerung, Umschlag und Transport der benötigten Versorgungsgüter und durch Abschub von nicht benötigtem Material sicherzustellen.
Die Instandsetzungstruppe unterstützt alle Truppen des Heeres in der Materialerhaltung durch Prüfung, Instandsetzung, Bergung und Abschub von Schadmaterial.
Grundsatz der Logistik: Das richtige Material zur richtigen Zeit am richtigen Ort in der richtigen Menge bereitzustellen.
War es bis zum Weltkrieg I noch der Train der den Transport von Munition und Fourage (Verpflegung) mit den bespannten Bagagewagen zu bewerkstelligen hatte, wurde durch die immer größere Anzahl der Einheiten und der Anforderungen, die Versorgung der Einheiten zusammengefaßt, eine eigene Truppe geschaffen, der Chef dieser Einheiten war der Generalquartiermeister. Die "Quartiermeister" waren geboren. ( Der Name Quartiermeister stammt wie so viele militärische Bezeichnungen aus dem Französischen Bataillon, Compagnie, General, Major, Train Rekrut u. v. A. die allmählich eingedeutscht wurden und bezeichnete ursprünglich den "Major général de Logis", frei übersetzt, Quartiermeister.
"Logis" kommt aus dem Griechischen und bedeutet Rechenkunst Logarithmus. Auch in der "Logistik" ursprünglich militärisches Nachschubwesen findet sich der Wortstamm wieder). Ein Beispiel, wie sich die alten Bezeichnungen bis in die Neuzeit gerettet haben: die Bagagewagen waren bespannt, der Fahrer war der Kutscher auf dem Bock. Nachdem ein Soldat bei den Quartiermeistern die Fahrschule durchlaufen, die Prüfung bestanden hatte und als Fahrer eingeteilt worden war, sagte er nicht ohne Stolz, er ist nun "Fahrer auf dem Bock" .​Trug er doch die Verantwortung für Fahrzeug und Ladung.
Der Name wurde auch bei der Gründung der Bundeswehr wieder eingeführt, es entstand die Quartiermeistertruppe und so waren die ersten Versorgungseinheiten auch Quartiermeisterbataillone (QmBtl). Übrigens behaupten die ersten Quartiermeister, daß sie die älteste Truppengattung wären. Schon in der Bibel steht: sie trugen seltsame Gewänder und zogen von Ort zu Ort. Ihre Aufgabe war nicht die Bereitstellung von Quartieren (s.​o.​), sie waren hauptsächlich für Verpflegung, Betriebsstoff und Transport zuständig. Wurde bis 1957 auf den Kragenecken der Uniform noch das alte Truppengattungsabzeichen, ein Rad mit dem Merkurstab und Flügeln, aus Metall getragen, bekamen die Quartiermeister dann die traditionellen Spiegel, hellblau die Feldzeuger mittelblau, dunkelblau die SanTruppen Der Train ist blau und hochverehrt, weil er zum Sieg die Karre fährt. Das alte Truppengattungsabzeichen kam, in einem Eichenkranz, als Barettabzeichen wieder zu alten Ehren, die Versorger bekamen die blauen Spiegel der Fz-Truppe. Taktisches Zeichen der Qm-Truppe war der Schlüssel, der dann durch ein Rad ersetzt wurde.
Die Verantwortung für Instandhaltung und Munition lag in den Händen der Feldzeugtruppe (FzBtl). So gehörten zu jeder Division je ein FzBtl und ein QmBtl. Auch die Feldzeugtruppe hat, genauso wie die Quartiermeister, die gleichen Umstrukturierungen über sich ergehen lassen müssen. Vor den Kragenspiegeln hatten sie als Truppengattungsabzeichen zwei hinter einem Zahnkranz gekreuzte Kanonenrohre, erhielten dann die blauen Spiegel, das Truppengattungsabzeichen kam, wie bei den Quartiermeistern, aber als Barettabzeichen, allerdings nun mit einem Kanonenrohr und einem Schraubenschlüssel, gekreuzt durch einen Zahnkranz geschoben, im Eichenlaubkranz wieder. Das taktische Zeichen war für die Technische Truppe eine stilisierte, brennende Bombe, wurde dann aber durch das Zeichen für Instandsetzung, den Schraubenschlüssel ersetzt.

Die Geburtsstunde der bis zuletzt in Stade stationierten "Versorger" war im August 1956 mit der Aufstellung eines Kaders des QmBtl 3 in Alt Bülk bei Kiel. Das Bataillon wurde am 01.​04.​57 nach Neumünster, Sick Kaserne verlegt und durch Einberufungen von ungedienten Freiwilligen und Wehrpflichtigen auf Sollstärke gebracht. Am 01.​04.​58 wurde das Btl im Rahmen der Neuaufstellung der 6. Division in Neumünster und der Verlegung der 3.​PzDiv nach Niedersachsen von Neumünster nach Delmenhorst, Caspari Kaserne, verlegt. Das Btl stellte Kader für QmBtl 6 und QmBtl 7 in Lippstadt ab. Nach der Teilnahme an der Lehr- und Versuchsübung 58 ( LV 58) von Teilen des QmBtl 3, zusammen mit Einheiten vom FzBtl 3 und SanBtl 3 als ÜbVerBtl 605 in der Zeit vom 10. bis 29.​09.​58 auf dem Truppenübungsplatz Bergen-Hohne/​Wardböhmen war das Ende des QmBtl 3 besiegelt. Am 31.​03.​59 wurde das Btl aufgelöst und stellte Kader für VersBtl 316 (das alles Gerät übernahm) für VersBtl 76, 86, 96, 316 und NSchKp 3.

Am 01.​04.​59 wurde das VersBtl 76 in Hamburg-Fischbek in der damals noch namenlosen Röttiger-Kaserne aufgestellt. Die 1.​/ und 4.​/ Kp wurde von den ehemaligen Quartiermeistern gestellt, die 2.​/ kam vom SanBtl 3 aus Hamburg-Harburg, die 3.​/ vom FzBtl aus Delmenhorst. Da auch die ersten Fahrzeuge eintrafen, die Besten wurden natürlich nicht abgegeben, und die Wartung durchgeführt werden mußte, wurde ein Großraumzelt aufgebaut um vor Regen und Sonne geschützt zu sein. Der erste Kommandeur war, damals noch Major, Oberstleutnant Nowak, und so bekam das VersBtl vom inzwischen aufgestellten PzGrenBtl 72 den Spitznamen "Zirkus Nowak". Als Dank für die Fürsorge von OTL Nowak summten die 76. den Brecht-Song, "aber der Nowak läßt uns nicht verkommen". Die 3.​/​76 wurde nach Vollaufstellung nach Hesedorf in das Depot verlegt, wo sie bis zum 18.​12.​61 blieb und dann in die neu erstellten Kasernen nach Seedorf verlegt wurde. Am Freitag dem 16.​02.​62 gegen 23 Uhr wurde das Bataillon zu einem echten Alarm aus den Betten geholt. Nordsee und Elbe spielten verrückt, Hamburg und die Elbregion soffen ab. Das Bataillon leistete Hilfe in Hechthausen, Rübke, Hamburg-Wilhelmsburg, Kirchwerder, holte vom Wasser bedrohte Personen in die Kaserne, versorgte die Pi-Einheiten an der Wilhelmsburger Reichsstaße mit Betriebsstoff, die Bewohner der Wilhelmsburger Hochhäuser mit Trinkwasser, die 2.​/​76 leistete Hilfe bei Verletzungen, die Kessel in der Küche standen Tag und Nacht unter Dampf, heißer Tee und Suppe für Soldaten und Gerettete, es bestand seine "Feuertaufe". Die Feldarbeitsgeräte (FAG) wurden bei Bergung und Abtransport von Tierkadavern im Raum Rübke eingesetzt. Dafür wurden alle Angehörigen des Bataillons von der Freien und Hansestadt Hamburg mit der Dankmedaille geehrt.

Bei der späteren Hochzeit eines Kameraden mit seiner Braut aus dem Flutgebiet sagte dieser: erst beschützten wir die Küsten, dann küßten wir die Beschützten. Im Herbst 1962 zog das VersBtl 76 innerhalb der Röttiger-Kaserne in die neuen Blocks, mußte diese aber leider im Juni 1963 wieder räumen. Nach vier Jahren der Ruhe stand die nächste Verlegung ins Haus (Vater wird versetzt, die Kinder bleiben sitzen).
In der Zeit vom 01.​06. bis 01.​07.​1963 wurde das Btl in die damals noch als Fliegerhorst bezeichnete von Goeben Kaserne verlegt. Da auch die 3:​/​VersBtl 76 aus Seedorf hierher verlegt wurde, lag das Btl nun endlich komplett an einem Standort, zentral im Stationierungsgebiet der Einheiten der 7. PzGrenBrig, die in den Standorten von Hamburg-Fischbeck bis Altenwalde lagen.

Mit der NSchKp 3 die aus Lüneburg kam, war die Versorgung der Brigade und der Divisionstruppen an einem Standort zusammengezogen. Hinzu kam die Ausbildungskompanie 13/​3, bei der die jungen Rekruten für das Btl die Grundausbildung durchliefen. Zum Wirtschaftstruppenteil VersBtl 76 gehörten die 1. -4.​/ VersBtl 76, die AusbKp 9/​3, 11/​3, 13/​3, NSchKp 3, FjKp 3, zeitweise die PzPiKp 70, die ABCAbwKp 3 und in der Verlegungsphase auch Teile des PiBtl 3.
Am 24.​04.​1965 erhielt das VersBtl 76 aus der Hand von Generalleutnant de Maiziére im Preußenstadion in Münster die erste Truppenfahne.

Das Wappen des VersBrl 76 war die unter OTL Kather eingeführte Biene, zu der dann später als Div-Einheit die Pferdeköpfe der 3.​PzDiv mit dem Blau der TTr kam.

Zwischen den verschiedenen Truppenübungsplatzaufenthalt­en in Sennelager und Munster wurde das Bataillon vom 15. August bis 3. September 1966 für 3 Wochen mit Bahntransport bis Limoges und von da im Mot-Marsch auf den französischen Truppenübungsplatz La Courtine im Rahmen einer Großübung der 7. Brigade verlegt. Eine etwas lustig klingende, im Grunde aber sehr ernste, sprich teuer werdende Angelegenheit, war die Sache mit der Marketenderware. Die Lkw mit der für den Truppenübungsplatzaufenthalt eingekauften zollfreien Marketenderware wurden mit dem Transport der 3.​/​VersBtl 76 nach La Courtine verlegt. Beim nächtlichen Grenzübertritt nach Frankreich wurde vom Transportführer verschwitzt, die Zollpapiere beim Deutschen Zoll vorzulegen, also die Ausfuhr zu deklarieren. War das ein Papierkrieg. Der Zoll verlangte die Steuer für die "nicht ausgeführten" unverzollten Waren. Es kostete Herrn OTL Kather viel Zeit, Nerven und Überzeugungskunst den Fall zu einem guten Ende zu bringen.

Bei dem Umzug des Stader Kankenhauses von der Teichstraße zum Neubau am Schwarzen Berg leistete die 2.​/​VersBtl 76 Hilfe und stellte SanKfz und Krankenpfleger unter der Leitung von Fw Steinwedel für die Verlegung der Patienten zur Verfügung.

Die Schneekatastrophe im Februar 1969 war wieder eine Herausforderung für das Bataillon. Die 2.​/​VersBtl 76 übernahm mit den SanSpz den Krankentransport aus dem Umland ins Krankenhaus und sorgte dafür, daß etliche neue Erdenbürger rechtzeitig das Licht der Welt im Krankenhaus erblickten, die Bergepanzer der 3.​/​VersBtl stellten die Versorgung der abgelegenen Ortschaften sicher und bargen eingeschneite Fahrzeuge.


Auch 1972 und 1976 als der Blanke Hans die Deiche in Kehdingen bedrohte waren die Soldaten der Stader Garnison nach der Auslösung des Alarms "Thalatta" zur Stelle und verhüteten Schlimmeres.


Bei einer erneuten Schneekatastrophe im Winter 1979/​1980 leistete das Bataillon wiederum wertvolle Hilfe im "Nassen Dreieck".

Die durch die ständige Auflösungs- Umstellungs- und Aufstellungstaktik, wie zum Beispiel QmBtl 3, FzBtl 3 zuständig für Nachschub und Instandsetzung für die Division, dann Umstellung auf Brigadeebene. Qm und Fz zusammengelegt, gedrittelt und als VersBtl für die Brig zuständig. Für die DivTruppen lediglich eine NSchKp. Alles wieder zurück, Auflösung der Einheiten, nun wieder Vers bzw. NSchBtl 3 für die Division, die Brigade erhält nur jeweils eine NSchKp 70 bzw. InstKp 70 erinnert an den in der alten Armee oft gebrauchten Spruch: die Stärke der Hauptgefreiten unterliegt der höchsten Geheimhaltungsstufe. Die Hauptgefreiten sind das Rückgrat der Armee und wenn der Feind weiß wie stark das Rückgrat ist, kennt er die Stärke der ganzen Armee. Setzt man diese Erkenntnis auf die Versorger um, könnte man meinen, hier sollte der potentielle Gegner verwirrt werden. Wie stark muß die kämpfende Truppe sein, wenn es so viele Versorgungseinheiten gibt?

Redakteur




21. Oktober 2011, 18:01

Aufstellungen in der Stationierungszeit in Stade

Bis zur Auflösung aller Versorgungseinheiten der 3. PzDiv und der PzGrenBrig 7 wurden noch folgende Umgruppierungen und Verlegungen vorgenommen.

01.07. 63 Das VersBtl 76 wird nach Stade verlegt

20.06. 63 NSchKp 3 verlegt von Lüneburg nach Stade

01.10. 71 Die 2./VersBtl 76 wird als 5./SanBtl nach Harburg verlegt.

01.10. 71 Eine SanKp wird zunächst als 4./VersBtl 76 aufgestellt.

01.10. 72 Umbenennung der jetzt 2./VerBtl 76 in SanKp 70 und Verlegung nach HH-Harburg.

01.10. 72 3./VersBtl 76 stellt Kader für Aufstellung InstKp 70 in Stade ab.

01.10. 72 4./VersBtl 76 stellt Kader für Aufstellung NSchKp 70 in Stade ab.

01.10. 72 1./VersBtl 76 wird in VersBtl 3 eingegliedert.

01.10. 72 Vollaufstellung VersBtl 3 durch 1./VersBtl 76 und NSchKp 3 in Stade, 2./VersBtl 3 in Lüneburg

01.10. 75 Umgliederung VersBtl 3 in NSchBtl 3 in Stade

01.07. 80 Aufstellung 6./NSchBtl 3

01.10. 88 Aufstellung 5./NSchBtl 3 durch NSchAusbKp 7/3

31.03. 94 Auflösung NSchKp 70, InstKP 70, NSchBtl 3.

Redakteur




21. Oktober 2011, 18:00

Die Kommandeure

01.08.56 - 31.03.59 Maj. Gossing QmBtl 3
01.04.59 - 02.01.61 OTL Nowak VersBtl 76
03.01.61 - 31.03.62 Maj. Seidler VersBtl 76
01.04.62 - 30.09.63 OTL Brünn VersBtl 76
01.10.63 - 31.08.66 OTL Kather VersBtl 76
01.10.66 - 08.12.69 OTL Thelen VersBtl 76
09.12.69 - 04.10.71 OTL Thies VersBtl 76
05.10.71 - 17.09.73 OTL Brüne VersBtl 3
18.09.73 - 19.09.75 OTL Schwennecker VersBtl 3
20.09.75 - 21.09.77 OTL Pohlmann NSchBtl 3
22.09.77 - 12.07.79 OTL Cater NSchBtl 3
13.07.79 - 30.09.82 OTL Frei NSchBtl 3
01.10.82 - 30.09.84 OTL Srock NSchBtl 3
01.10.84 - 30.09.88 OTL Bunzel NSchBtl 3
01.10.88 - 24.09.90 OTL Grewe NSchBtl 3
25.09.90 - 31.03.94 OTL Heep NSchBtl 3

Eine Traditionslinie wie bei den Pionieren, der Artillerie, den Grenadieren oder Panzerverbänden konnte sich bei diesen vielen Umgruppierungen natürlich nicht aufbauen, obwohl ein alter Landserspruch lautet:
Ohne Mampf kein Kampf.

Redakteur




21. Oktober 2011, 17:55

Das Versorgungsbataillon 76, Aufgabe und Gliederung

Die Aufgabe des VersBtl 76 bestand darin, die Versorgung aller Einheiten der PzGrenBrig 7 sicherzustellen. Das Btl hatte 4 Kompanien, die wie folgt gegliedert waren.

1./VersBtl 76; Stabs- und Versorgungskompanie, bestehend aus:
Stab mit BtlKdr, S 1/S2, S 3, S 4, T-Offz, ABC-Abwehrtrupp, Bekleidungstrupp, Gräberregistrierungstrupp, Feldküchentrupp, Fahrschulgruppe, Fernmeldetrupp, Mat-Nachweistrupp, San-Trupp, Verpflegungstrupp, Wartungstrupp, Zahlstelle. Dieser Teil der Kompanie war für Versorgung der 4 Kompanien des eigenen Btl verantwortlich. Der Nachschubzug mit den Nachschubgruppen Betriebsstoff, Munition, Verpflegung und der Arbeits- und Sicherungsgruppe war für den Nachschub der Mengenverbrauchsgüter für die Einheiten der Brigade zuständig. Hier waren auch die für den Umschlag benötigten Feldarbeitsgeräte (FAG) vorhanden. Der Nschzug errichtete den Brigadeversorgungspunkt (BrVP) für Betriebsstoff, Munition und Verpflegung. Die Verbindung zum Korpsversorgungspunkt (KVP) und zu den zu versorgenden Bataillonen wurde von der 4./VersBtl 76, der Transportkompanie hergestellt.

Eine kleine Episode zum Schmunzeln: Der ständige BrVP mit dem 30 Tage-Vorrat an Betriebsstoff befand sich auf dem ehemaligen Rollfeld in Richtung Agathenburg. Am Montag, nach einem schönen Frühjahrswochenende sollte eine Besichtigung stattfinden, als man feststellte, daß die zu Pyramiden gestapelten Kanister völlig durcheinander geraten waren. Sabotage? Feindeinwirkung? Schlampige Stapelung? Aufregung, Hektik und dann Entwarnung. Die Stapel sind im Winter errichtet worden, die Sonnenstrahlen auf die dunklen Kanister erwärmten den Inhalt, die Dämpfe dehnten sich aus, die Kanister bekamen "dicke Bäuche" und so rutschten sie fröhlich zu Tal. Die Sonne als Verursacher war disziplinar nicht zu belangen.


2./VersBtl 76; Sanitätskompanie
Die SanKp hatte den Auftrag einen Hauptverbandplatz einzurichten, die Bergung von Verwundeten und den Transport zum Feldlazarett sicherzustellen. Dafür standen ihr Rad- und gepanzerte Kettenfahrzeuge zur Verfügung. (siehe auch Kap. Sanitätseinrichtungen/Truppen.)



3./VerBtl 76; Instandsetzungskompanie
Der InstKp kam die Aufgabe zu, das gesamte technische Material der Brigade, wie schon der Name sagt, instand zu halten. Kurz und knapp, vom Dienstfahrrad des Kompaniefeldwebels bis zum Leopard 2, von der Pistole P1 bis zur Feldhaubitze kam alles zur 3./ Um diese Aufgaben erfüllen zu können, hatte die Kompanie die InstZüge Rad, Kette, Hydraulik, Waffen und Motoren.



4./VersBtl 76 : Transportkompanie

Der Auftrag der 4./ bestand, wie schon bei der 1./ erwähnt, im Transport aller benötigten Güter, sowie im Rücktransport von Leergut und überschüssigem Material. Dafür standen ihr Fahrzeuge vom LKW 0,25 to (DKW) bis zum 10 Tonner mit Ladekran zur Verfügung. Für den Transport von Betriebsstoff waren Tankaufsatzbehälter (TAB) vorhanden, die auf die LKW-Pritsche gesetzt wurden und auch zum direktbetanken von Kettenfahrzeugen benutzt werden konnten. Während Betriebsstoffe und Munition direkt vom KVP zu den Einheiten gebracht wurden, wurde die Verpflegung von den Einheiten im Brigadeversorgungspunkt (BrVP) abgeholt.


AusbKp 13/3: Ausbildungslompanie für das VersBtl 76

In der AusbKp 13/3 wurden im Vierteljahresrythmus die Rekruten für das VersBtl 76 ausgebildet. Wie alle Ausbildungskompanien war sie eine reine Friedenseinheit, die im Mobilmachungsfalle mit Stammpersonal und Rekruten in das Btl eingegliedert worden wäre.


Diese Gliederung wurde am 01.10.1972 durch eine Umstrukturierung und Umbenennung aufgelöst. Die 2./, 3./ und 4./ VersBtl 76 wurden aus dem Verband ausgegliedert und selbständige Kompanien. Das neue VersBtl 3 übernahm die Versorgung der Divisionstruppen.
Die 2./VersBtl 76 wurde 1971 noch als SanKp nach Lüneburg verlegt und verblieb da auch während ihrer Zugehörigkeit zum Bataillon.
Die 3./VersBtl 76 wurde ausgegliedert und bildete die InstKp 70 und gehörte jetzt zur 7. Brigade.
Die 4./VersBtl 76 stellte den Kader für die NSchKp 70, wurde also auch Brigadeeinheit. Nach diesen Umgruppierungen wurde dann am 01.10.1972 das neue VersBtl 3 in Stade aufgestellt.

Redakteur




21. Oktober 2011, 17:55

Das Versorgungsbataillon 3 und seine Kompanien

Am 01.10.1972 begann für die Versorger in Stade ein neuer Abschnitt in der bewegten Geschichte. Es wurde wieder einmal umgegliedert/umbenannt. Die 1./VersBtl 3 weiterhin die Stabs- und Versorgungskompanie blieb in stade. Die 3./ wurde Nachschubkompanie, auch in Stade, die 4./ wurde eine Materialkompanie mit Standort Rotenburg. 2 weitere Kompanien, eine als reine Geräteeinheit, lagen in Bremen-Grohn bei der Schule der Technischen Truppe 2 (STTr 2) und dienten dort als Lehr- und Versuchskompanien. Bereits am 01.10.1975 wurde erneut umgegliedert/umbenannt die in Lüneburg liegende 2./VersBtl 3 wurde aus dem Bataillon ausgegliedert und dem InstBtl 3 unterstellt. Das Bataillon wurde wieder eine reine Nachschubeinheit und erhielt, nein nicht wie am Anfang den Namen Quartiermeister, sondern schlicht Nachschubbataillon 3 (NSchBtl 3).

Redakteur




21. Oktober 2011, 17:54

Das Nachschubbataillon 3

Das NSchBtl 3 wurde am 01.10.1975 aus Teilen des VersBtl 3 aufgestellt, lag aber nicht nur in Stade, sondern war über das ganze "Nasse Dreieck" verteilt. Die 1./NSchBtl 3, die Stabs- und Versorgungskompanie war ebenso wie die 2./NSchBtl 3, die Nachschubkompanie, in Stade stationiert. Die 3./NSchBtl 3 , als Nachschubkompanie/Material war in Rotenburg stationiert, die 4./NSchBtl 3, als Nachschubkompanie/Mengenverbrauchsgüter, hatte ihren Standort bei der Schule Technische Truppen 2 in Bremen-Grohn, die 5./, mit dem gleichen Auftrag wie die 4./ war eine Geräteeinheit, ebenso wie die 6./ und 7./, die allerdings Transportkompanien waren. Diese Kompanien lagen im Standort Zeven.
Am 01.10.1980, Sie ahnen es schon, wurde eine erneute Umgliederung nach dem Heeresmodell 4 vorgenommen. Der Name blieb, Nachschubbataillon 3, die Gliederung sah nun folgendermaßen aus.
Die 1:/NSchBtl 3 in Stade ist die Stabs- und Versorgungskompanie. Die Aufgaben bleiben bei der Kompanie die gleichen, wie schon bei der 1./VersBtl 76 beschrieben, so daß eine erneute Aufzählung entbehrlich ist.
Die 2./NSchBtl 3 auch in Stade stationiert, ist die Nachschubkompanie und errichtet den Divisionsversorgungspunkt (DVP) ein, von dem aus die Einheiten der Division mit Mengenverbrauchsgütern und Ersatzteilen versorgt werden.
Die 3./NSchBtl 3 ist ebenfalls eine Nachschubkompanie, liegt in Rotenburg/Wümme und versorgt die Truppenteile der 3.PzDiv mit Ersatzteilen aller Art.
Die 4./NSchBtl 3 ist eine Versorgungskompanie und hat den Auftrag die 3.PzDiv mit allen Mengenverbrauchsgütern ( Munition, Betriebsstoff, Verpflegung, Bekleidung) zu versorgen. Dafür stehen ihr die entsprechenden Fahrzeuge und Geräte zur Verfügung. Die Kompanie ist in Bremen - Grohn stationiert und dient der Schule Technische Truppen 2 als Lehrkompanie.
Die 5./NSchBtl 3 ist eine Nachschubkompanie, als Geräteeinheit in Stade untergebracht.
Die 6./ und 7./ Nschbtl 3 sind Transportkompanien, als Geräteeinheiten auch in Stade eingelagert. ( Geräteeinheiten sind mit allem nötigen Material voll ausgerüstete Einheiten.Das Material ist eingelagert, das Personal wird im Mob-Fall durch einberufene Reservisten gestellt.)
Die NSchAusbKp 7/3 gehört zum Btl und bildet die Rekruten für das Nachschubbataillon aus. Nach der Grundausbildung werden die Soldaten von den Kompanien übernommen, erhalten ihre Vollausbildung und ersetzen dort die aus der Bundeswehr ausscheidenden Wehrpflichtigen. Im Mob-Fall wird die Kompanie aufgelöst, die Soldaten in das Bataillon übernommen.

Das Bataillon wurde am 31.03.1994 aufgelöst, einzelne Truppenteile in andere Einheiten eingegliedert, Soldaten versetzt. Mit einem "Großen Zapfenstreich" wurde das Ende der Stader Garnison besiegelt, die Kaserne "geschleift".

Der letzte macht das Licht aus !!!

Redakteur




21. Oktober 2011, 17:53

Die Nachschubkompanie 3

Die NSchKp 3 wurde am 01.​04.​1959 in Lüneburg aufgestellt. Den Kader bildeten ehemalige Angehörige des in Delmenhorst aufgelösten QmBtl 3. Aufgabe der selbständigen Kompanie war die Versorgung der Divisionstruppen mit Mengenverbrauchsgütern. Am 20.​06.​1963 verlegte die Nschkp 3 nach einem Schlenker über Bremen-Vahr nach Stade und verblieb da bis die Kompanie 01.​10.​1972 in das neu aufgestellte VersBtl 3 eingegliedert wurde. Dieses Bataillon übernahm jetzt die Versorgung der Division, die Brigaden erhielten Vers- und Inst Kompanien.

Redakteur



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